Schulhaus & Geschichte

Das HLG und seine Geschichte

Die Wahrzeichen des HLG

Große Flora Hans Leinberger

Die schlanke, in die Höhe strebende Bronzeskulptur „Große Flora Hans Leinberger“ von Fritz König, der bis 1942 Schüler unserer Oberrealschule war, steht plastisch für die Entwicklung junger Menschen: Knospen auf kräftigem Stiel, mit festem Halt in der Erde, sich dem Licht entgegenstreckend.

Es ist die Bestimmung von Knospen aufzubrechen, leuchtende Blüten zu entfalten und reiche Frucht zu bringen. Und wie einer Knospe Blütenpracht und Frucht schon innewohnen, so bringen die jungen Menschen ihre Qualitäten mit: Freude und Tatendrang, Begabungen und Neugier, Gemeinschaftssinn und Verantwortung. Wenn die "Leinberger" am Ende ihrer Schulzeit hinaus ins Leben gehen, ist ihre Schule der festen Hoffnung, sie nach Kräften darauf vorbereitet zu haben.

 

Lichtinstallation des Heiligen Jakobus

In der künstlerisch wie technisch herausragenden Installation aus Marmor und Licht, die von Schülerinnen und Schülern zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft geschaffen worden ist, erinnert der Pilgerheilige Jakobus an den Bildhauer Hans Leinberger in unserem Schulhaus. Und Pilgern ist wahrlich kein schlechtes Bild für den Lebensweg, zu dessen Gelingen die Schule ihren Teil beizutragen trachtet.

Pilger brechen auf und ihr Weg hält Vieles bereit:

Freude und Erfolg, Freunde und Gemeinschaft, aber auch Entbehrung und Rückschläge.

Zum Pilgern gehört die Neugier auf Neues; den Pilgern wohnt die Sehnsucht nach einem Ziel inne, sie werden getragen von der Zuversicht, es zu erreichen.

Pilger stoßen bisweilen auf Hindernisse, sie lernen auch ihre Grenzen kennen.

Pilgern erweitert den Horizont und fördert das Staunen an der Vielfalt der Regionen, Kulturen und Menschen.

Wie Pilgerwege brauchen auch Lebenswege Orientierung; deshalb hält der Apostel die Heilige Schrift aufgeschlagen vor sich. Das Buch bildet einen Mittelpunkt, von dem aus alle Linien und Falten ausgehen, als ob all das Bewegende und Bewegte dieser Welt von diesem einen offenen Buch seinen Ausgang nimmt, seine Bestimmung erfährt und seinen Wert erhält.

Goldene Mensa

Funktional wie ästhetisch überzeugend hebt sich der luftige Baukörper der Mensa, die mit der Transparenz von Glas und der Wärme von Holz besticht, architektonisch selbstbewusst vom kubischen Baustil des „Leinberger“ ab. Der Raum verzichtet gar auf einen senkrechten Verlauf seiner Südwand und stellt diese schräg geneigt und goldfarben dem Besucher entgegen.

Dieser Raum von spielerischer Leichtigkeit ist für unsere Schülerinnen und Schüler gleicher­maßen eine wunderbare Mensa wie ein herrlicher Aufenthaltsbereich. Darüber hinaus bildet die „Goldene Mensa“ einen passenden Rahmen für Veranstaltungen jeglicher Art.

Die Geschichte des HLG: 1833 - 1863

1833 Gründung der Gewerbeschule als reine Fachschule (keine allgemein bildenden Fächer und neueren Sprachen)
1834 Feierliche Eröffnung im ehemaligen Kreuzkloster (Hans-Carossa-Gymnasium)
1834-35 Verlegung der Schule in das frühere Universitäts-Gebäude (seit 1839 Regierungsgebäude)
1836/37 Eröffnung des II. Kurses im Ursulinengässchen (späteres Regierungsgebäude)
1839 Anschluss der „Landwirtschafts- und Handwerks-Sonn- und Feiertags-Schule“
1854/55 Angliederung der niederbayerischen Kreisackerbauschule (ab 1871 selbständig, als „Kgl. Kreisackerbauschule von Niederbayern“ nach Schönbrunn verlegt)

Schwarzweiß Bild eines Klosters
Kgl. Landwirtschafts- und Gewerbeschule im ehemaligen Dominikanerkloster (ca. 1839)

1864 - 1899

1864 Gründung des Realgymnasiums (naturwissenschaftliche und allgemein bildende Fächer)
1867 Angliederung einer Handelsabteilung
1868 Umbenennung in „Königliche Gewerbs- und Handelsschule“
1869 Anschluss des „Unterrichtskursus für erwachsene Töchter“ (kaufmännische Ausbildung) und der „Landwirtschaftlichen Winterschule“ als Nebenanstalten (ab 1914 selbständig, in der St. Martinsschule)
1877 Ausbau zur sechsklassigen Realschule:

  • zwei Fremdsprachen
  • Absolventen zum Übertritt an Industrieschulen, die Landwirtschaftliche Zentralschule Weihenstephan, an ein Schullehrerseminar und an Kunstgewerbeschulen berechtigt
  • Eintritt in den niederen Post-, Bahn- und Telegrafendienst sowie in den einjährig freiwilligen Militärdienst möglich
  • Zulassung zur Aufnahmeprüfung für Gerichtsvollzieher und Brandinspektoren

1882 Gründung eines Pensionats für auswärtige Real- und Handelsschüler im Ottonianum
1893 Gründung des Realschulabsolventenverbandes (RAV)durch Josef Linnbrunner

Als Leibwachen verkleidete Menschen bei der Landshuter Hochzeit
Absolventen bei der Landshuter Hochzeit als „herzogliche Leibwache“ mit Josef Linnbrunner

1900 - 1932

1901 Eröffnung der Maschinenbauschule und der Turnhalle
1900-1903 Neubau der Schule am Marienplatz


Fassade einer alten Schule um 1900
Schule am Marienplatz

1903 Eröffnung der „Kgl. Realschule mit Handelsabteilung“
1904 Besichtigung des Neubaus durch Prinz Ludwig von Bayern

S/W Aufnahme von Prinz Ludwig von Bayern

1907 Berechtigung zum Eintritt in die 7. Klasse einer Oberrealschule durch Realschul-Absolutorium
1914 Einziehung von sieben Lehrern (trotz Lehrermangels)

  • Besetzung der Turnhalle und des Schulgebäudes durch Truppen
  • Einrichtung von Kursen zur Weiterbildung von invaliden Kriegsteilnehmern an der Real-, Maschinenbau- und der Keramischen Fachschule
  • Hinzuziehung von Lehrern und Schülern zu Sanitätsdienst und Feldarbeiten

1919 Zulassung von Mädchen zum Besuch von höheren Lehranstalten (1921/22 bereits 20 Mädchen angemeldet); Bildung eines Elternbeirates
1922-25 Erweiterung zur Oberrealschule (Befähigung zum Studium an einer Hochschule)

alter Chemiesaal um 1925
Chemiesaal im alten Gebäude

1933 - 1945

1933 Feier des 100-jährigen Bestehens;
ab dann Teilnahme von Schülern und Lehrern an nationalsozialistischen Festen, Schulfeiern, Vorträgen und Feierstunden

Gruppenfoto einer Abiturientenklasse um 1934

1934 Einführung des „Staatsjugendtags“ - statt Samstagsunterricht Dienst im „Jungvolk“ bzw. „staatspolitischer Unterricht“ für die oberen Klassen
1935 Umbenennung der Schule in „Hans-Schemm-Oberrealschule“ nach dem überzeugten Nationalsozialisten, Kultusminister und Gauleiter
Einführung einer „körperlichen Eignungsprüfung“ zusätzlich zur Aufnahmeprüfung
1939 Nutzung der Turnhalle als Getreidelager
1940/41 Einziehung von 11 Lehrern und zahlreichen Schülern der oberen Klassen

  • Beschlagnahmung eines großen Teils des Schulgebäudes durch die Wehrmacht
  • regelmäßiger Unterricht nur in den Hauptfächern

1944 gemeinsamer Unterricht von Gymnasiasten und Oberrealschülern wegen der geringen Zahl der noch nicht eingezogenen Schüler
Dezember 1944 Räumung des Schulgebäudes und Nutzung als Lazarett
bis April 1945 stark verkürzter Unterricht in Seligenthal, St. Nikola-Schule, Koller- und Reichardtbräu, Städtischer Berufsschule und Gewerbeanstalt

1946 - 1977

7. Mai 1946 Wiedereröffnung der Schule im Ottonianum mit wechselndem Unterricht für Oberrealschüler und Gymnasiasten
1. Oktober 1946 Räumung des Gebäudes des Gymnasiums für Schulzwecke nach Eingriff der Militärbehörde
3. November 1948 Aufnahme des Unterrichts im eigenen Haus am Marienplatz nach Wiederinstandsetzung mit 764 Schülern in 22 Klassen

  • Verkürzung der Unterrichtsstunde von 60 auf 45 Minuten
  • Gabelung in einen mathematisch-naturwissenschaftlichen und einen sprachlichen Zweig

1. September 1949 Schulleiter Joseph Freundorfer wird Ministerialbeauftragter für die höheren Schulen im Regierungsbezirk Niederbayern. Seitdem ist die Leitung der Schule mit dem Amt des Ministerialbeauftragten verbunden.
1949/50 Einführung einer Kurzformklasse (fünfklassige Kurzform der Oberrealschule)
1951/52 Einführung der „Oberrealschule neuer Form“
Veröffentlichung der neuen Stundentafeln für die Klassen 1-6 und neuer Stoffpläne
Februar 1953 Räumung des Erdgeschosses durch das Versorgungsamt und Einzug der Schule in die freigewordenen Räume
1954 Übergabe von 4 Marmortafeln zur Erinnerung an 243 im Zweiten Weltkrieg gefallene bzw. vermisste Lehrer und Schüler durch den Realschulabsolventenverband
1955 Ausstattung der Turnhalle mit einem Schwingboden, Erneuerung der sanitären Anlagen, Umbau des Geräte und Umkleideraums
1959 Neugestaltung der Oberstufe
Verringerung der Anzahl der Pflichtfächer, Verlegung der Reifeprüfung in einem wissenschaftlichen Fach auf das Ende der 8. Klasse als sogenanntes Vorabitur
1964 Einführung des realgymnasialen Zweigs mit grundständigem Englisch und damit Wiedereinführung des neusprachlichen Zweigs, der bis heute besteht
1965/1966 Umbenennung der höheren Schulen in „Gymnasien“
26. November 1965 Umbenennung des „Gymnasiums am Marienplatz“ in „Hans-Leinberger-Gymnasium“; Fertigstellung der Doppelturnhalle
1966 Unterbringung von Klassen in der „Poschinger Villla“ aufgrund der Raumnot
1967 Abbruch der alten Turnhalle und der Maschinenbauhalle im Hof der Villa zur Errichtung eines Sportplatzes - 942 Schüler
1970 Selbständigkeit der „Staatlichen Berufsfachschule für Maschinenbau“ (seit ihrer Gründung 1901 Nebenanstalt der Schule)
Seit 1973 Verlegung einiger Klassen in Räume der Ziegeleifachschule
1973/74 Eröffnung der „Pädagogischen Seminare“ für Biologie/Chemie, Mathematik/Physik und Deutsch/Französisch
Angliederung der „Regionalen Lehrerfortbildung“ an die Dienststelle des Ministerialbeauftragten
Ab 1975 Einbeziehung der alten Turnhalle des Hans-Carossa-Gymnasiums in den Sportunterricht (1200 Schüler);
Spatenstich für den Bau des neuen Schulgebäudes an der Jürgen-Schumann-Straße
1976 Errichtung des „Staatlichen Schulpsychologischen Dienstes“ beim Ministerialbeauftragten im Regierungsbezirk Niederbayern
1976/77 Teilnahme an Versuchsphase der neuen „Kollegstufe“

1978 - heute

14. September 1978 Übergabe des Neubaus an das Direktorat (95 Lehrer und 1306 Schüler)

S/W Aufnahme eines Schulgebäudes
Festschrift für das neue HLG 1978

1978/79 Einrichtung des wirtschaftswissenschaftlichen Zweigs
1983 Feier des 150-jährigen Schuljubiläums

Alter Chemiesaal um 1978
Chemiesaal im neuen Gebäude 1978

Ab 1990 Hilfskonvois des HLG nach Rumänien
1998 erste Erweiterung um Theatersaal und Klassenzimmer
2002 Gründung des Fördervereins des HLG
2004 Einführung des achtjährigen Gymnasiums ab den Klassen 5 und 6
2006/2007 Erweiterung der Schulgebäude
2007 Einrichtung der Studienseminare Englisch, Geschichte, Geographie

Eingang eines Schulgebäudes mit moderenem Anbau
Mensa einer Schule mit großer Glasfassade
neue Erweiterungen 2007

2008 Umbau und Erweiterung des Lehrerzimmers und der Verwaltung

  • Einrichtung eines Schulgartens
  • Feier des 175-jährigen Jubiläums
  • 1670 Schüler und Schülerinnen in 47 Klassen

2009 Einführung der neuen Oberstufe im G8 mit P- und W-Seminaren
2011 Einführung einer offenen Ganztagsschule (OGS)
Doppelabitur G8 und G9
ab 2012 Beteiligung am Projekt „Sprachbegleitung“

  • Einführung einer Theaterklasse
  • Einführungsklasse für den Übertritt aus der Realschule

2013 Einführung von Spanisch als „spät beginnende Fremdsprache“
2014 Beginn der Generalsanierung
2015 Fertigstellung Bereich Physik
2016 Fertigstellung Bereich Chemie
2017 Fertigstellung Bereich Biologie und Kursräume Oberstufe

2022 Abschluss der Generalsanierung

Zur Generalsanierung können Sie bei der Stadt Landshut mehr erfahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Materialnachweis:

  • Festschriften 1978, 2008
  • Festschrift zum 150jährigen Bestehen des Hans-Leinberger-Gymnasiums
  • Jahresberichte
  • Foto Privat
net;h-l-g;sekretariat