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Alice im Wunderland - Eine Inszenierung des Oberstufentheaters


Das Oberstufentheater unter Leitung von Elisabeth Hübner wagte sich 2016 an die Neuinszenierung des Klassikers von Lewis Carroll „Alice im Wunderland“ und begeisterte an drei Abenden (4., 5. und 6.3.) das Publikum mit einem Stationentheater der ganz besonderen Art.
Das Stück beginnt in der Mensa des HLG, wo die Zuschauer zum Teil einer Fernsehshow und mit einem eigens produzierten Kurzfilm in die Welt des Wunderlands eingeführt werden. Alle, die auf der Suche nach einer besseren Welt sind, machen sich unter größten Strapazen auf ins Wunderland, so auch Alice. Doch es gibt nicht nur eine Alice, die in der Talkshow des smarten Moderators eingeführt wird, sondern fünf Alice-Figuren, die auf unterschiedlichen Wegen, mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln und aus unterschiedlichen Motiven heraus den Weg ins Wunderland gesucht haben. Der immer lächelnde und eloquente Moderator gibt jeder Alice nützliche Tipps an die Hand, versorgt sie mit einem Starterkit und schickt sie dann zur Registrierung ins Wunderamt, das es aber erst zu suchen gilt. 
Auf diesem Weg folgen die Zuschauer, die am Eingang eine Karte in den Farben rot, blau, weiß, schwarz oder gelb bekommen haben, der Alice mit der entsprechenden Farbe. Zuerst trifft man auf das weiße Kaninchen, das vollkommen überarbeitet versucht, die zahlreichen Anmeldungen für das Wunderland zu bewältigen. Den Hinweis, einem schwarzen Pfeil zu folgen, gibt die Grinsekatze, die im Hintergrund lächelnd das Szenario verfolgt. Die nächste Station führt Alice zur Teegesellschaft, wo der Hutmacher und der Märzhase gerade ins Gespräch vertieft sind und die freien Stühle leider nur an Bewohner des Wunderlands abgeben können. Hilfe ist von den beiden Teetrinkern nicht zu erwarten, sie versuchen nur, Alice neu einzukleiden, damit sie äußerlich so aussieht, als gehöre sie zum Wunderland. Auch die Raupe, die sich als Gangsterboss, der sich mit Drogen und Menschenhandel beschäftigt, entpuppt, kann Alice nicht weiterhelfen. Im Dunst der Rauchschwaden gibt sie den Tipp, die Herzogin aufzusuchen. Diese wiederum präsentiert sich als tyrannische Herrscherin und quält ihre Bediensteten, die Spielkarten. Anstatt Alice zu helfen, spielt sie lieber Krocket und beschuldigt diese, sie verletzt zu haben, was die Verhaftung der um Asyl bittenden Alice zur Folge hat. Die Herz-Königin und der Herz-König halten nun Gericht und werfen Alice neben Spionage und Schleusertum die illegale Einreise ins Wunderland vor. Sie wird für schuldig erklärt und es erfolgt das Urteil: Ab mit dem Kopf!
Nach den erfolglosen Bemühungen aller Alices finden sich nach einem ausgedehnten Spaziergang durch das HLG alle Beteiligten wieder in der Mensa beim Moderator ein. Dieser teilt süffisant lächelnd mit, dass leider keine Aufenthaltsgenehmigung fürs Wunderland erteilt wird, da keine der Alice-Figuren gewonnen hat. Entrüstung und Verzweiflung sind die Folge, da jeder Alice bewusst wird, dass ihre Aufnahme durch das Wunderamt, das sie nicht erreichen konnten, nie geplant war. Jegliche Versuche der Integration sind durch die fehlende Kooperation und durch die mangelnde Hilfe der Bewohner des Wunderlands gescheitert. Jede Alice wird daher wieder in die Heimat abgeschoben und mit einem ironischen Wunsch des freundlichen Moderators für eine gute Reise abgeführt.
Das Oberstufentheater des HLG hat eine erschreckend aktuelle und trotz der extravaganten Kostüme, schrillen Schminke und lustigen Einlagen nachdenklich stimmende Aufführung an drei Abenden gemeistert.

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