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ChatGPT-Vortrag am HLG


Studiendekan Prof. Dr. Uhrmann von der Hochschule Landshut erläuterte vor knapp 250 Zuhörern am Hans-Leinberger-Gymnasium die aktuellsten Entwicklungen Künstlicher Intelligenz am Beispiel von ChatGPT.

„Diese Begrüßung ist von keiner KI (Künstliche Intelligenz, Anm. d. Red.) geschrieben worden. Und ich hoffe, das hat man gemerkt“, läutete Schulleiter und Gastgeber Ulrich Kosterhon den Abend am Hans Leinberger Gymnasium humorvoll ein. Damit verwies er nicht nur auf ein, wie er es ausdrückte, „brandaktuelles Thema“. Sondern er vermittelte damit auch indirekt die Befürchtung so mancher Lehrkraft, dass der Chatbot mit dem vermeintlich universalen Wissen mit dem Namen Chat GPT fortan die Eigenleistung ihrer Schüler ersetzen könnte. Mit diesem Scherz übergab Kosterhon das Wort an Prof. Uhrmann von der Fakultät für Informatik aus der Hochschule Landshut.
 
Der gastierende Studiendekan hielt einen detailreichen und zugleich ebenso humorvollen Vortrag, in dem er Künstliche Intelligenz und speziell ChatGPT beleuchtete. Neben der eigentlichen Bedeutung und der Geschichte von KI-Systemen ging der Professor der Informatik, der unter anderem auf Sicherheit im Netz spezialisiert ist, auf die Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen von Software wie dem Chatbot ein.
 
Dem Menschen nachempfunden
 
In dem Vortrag wurde klar, dass künstliche Intelligenz sich stark an der menschlichen orientiert. Die Abläufe in einer KI sind demnach den natürlichen Neuronen im Hirn eines Menschen nachempfunden. Dass diese sich jedoch nicht einfach so imitieren lassen, wurde gleich zu Beginn des Vortrags klar. Für den menschlichen Verstand simpel erscheinende Denkleistungen seien für eine Maschine bereits sehr komplex, führte der Experte aus. Zur besseren Einordnung nannte Uhrmann beispielsweise die Anzahl von 175 Milliarden notwendigen Verbindungen des aktuell in aller Munde befindlichen ChatGPT.
 
Super-KI ChatGPT?
 
Bis man den Zustand erreicht, dass eine Maschine sich wie in der Definition des Informatikers und Mathematikers Alan Turing nicht mehr in ihren Antworten von denen eines Menschen unterscheiden lässt, ist es noch weit hin. Das merkt man beispielsweise daran, dass der Chatbot seinen Anwendern beispielsweise bis vor kurzem weismachen wollte, dass Pinguine fliegen könnten. Die Entstehung der Antworttexte von ChatGPT, wie Uhrmann diesen Umstand erläutert, kämen nämlich durch semantische Bezüge zustande. Die Bildung der Sätze basiere demnach darauf, welches nächste Wort das in der Kette am wahrscheinlichsten sei. Einfach ausgedrückt sei die Maschine zum Schwafeln ausgebaut worden. Es wird demnach auch dann künstlich Bedeutung erzeugt, wenn die Maschine an ihre Grenzen stößt. Diese Funktion kaschiert Mängel der KI, lässt sie aber nicht verschwinden.
 
Angeregte Anschlussdiskussionen
 
Egal wie man zu Künstlicher Intelligenz steht. „Der Geist ist aus der Flasche und wird bleiben. Wir stehen gerade erst am Anfang“, schloss Uhrmann seine Ausführungen ab. Das wurde in der abschließenden angeregten Diskussion noch einmal deutlich. In eben dieser antwortete der Referent unter anderem auf die Frage eines Schülers, dass er ChatGPT ebenso wenig wie dessen Schulleiter verwendet habe, um sich auf den Abend vorzubereiten. Begleitet von Gelächter zeigte er sodann auf, dass ihm die Software aus Zufall dieselbe Struktur für seine Präsentation empfahl, die er gewählt hatte. Für Dystopiker hielt Uhrmann zum versöhnlichen Abschluss neben diesem erheiternden Moment ebenso die These bereit, dass die Genialität des Menschen immer gefragt sein würde. So auch in Zukunft.

 

 

Quellen: Fotos von der Hochschule Landshut, Text Elisabeth Arnold
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